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Die Suche nach den richtigen Keywords

LICHT INS DUNKEL DER KEYWORDANALYSE

Immer noch hält sich der Aberglaube hartnäckig, dass man unter Suchmaschinenoptimierung (SEO) etwas rein Technisches versteht. Man stopfe so viele Keywords wie möglich auf seine Website: sichtbar oder unsichtbar im Contentbereich, in die Metadaten etc. Die Googlebots erkennen das und schwups ist ein Top-Ranking sichergestellt. So sagt es die Überlieferung.

Doch wie die meisten Legenden ist auch diese falsch. Wobei: als Google in den Kinderschuhen steckte, konnten sich Programmierer und Webmaster tatsächlich noch mit derartigen Tricks behelfen. Diese Zeiten sind aber definitiv vorbei. SEO hat nichts mehr damit zu tun, es einer Maschine recht zu machen. Google ist schlau und wird mit jedem Update schlauer. „Keywordbashing“ – also das Füllen der Seiten mit Keywords ohne damit sinnvollen und zielgruppenorientierten Content zu produzieren – wird heute von Google sogar abgestraft und führt zu schlechteren Rankings.

Was sind Keywords?

Keywords sind jene Schlüsselworte, die den Inhalt deines Textes am Besten beschreiben bzw. dem User genau die Info bieten, nach der er sucht. Und hier ist die Krux an der Geschichte: Worte, die du als Schlüsselworte für deine Texte definierst, sind nicht zwangsläufig gute Keywords, die dein Google-Ranking positiv beeinflussen. Warum? Erst, wenn du deine „Keywordliste“ einem Suchverlaufscheck unterzogen hast, weißt du, ob auch jemand nach diesen Begriffen sucht.

Bedenke, dass Keywords nicht ausschließlich einzelne Begriffe sind. Studien zum Suchverhalten zeigen, dass User in die Suchmaske viel häufiger Suchphrasen – sogenannte Long tails - wie beispielsweise „Fischrestaurant 1010 Wien“ oder ganze Fragestellungen wie „Wo kann man in Salzburg die besten Konzerte hören“ eingeben. 

 

Wie checke ich meine Keywordliste auf Tauglichkeit?

Mit ein paar Tools hast du auch selbst die Möglichkeit die Qualität deiner Keywords einzustufen und deinen Content zu verbessern. Was du erkennen wirst: Keywordanalysen können eine Sisyphusarbeit sein. ?

Es gibt unzählige Tools, die allesamt extrem viel können. Die meisten Tools sind zumindest registrierungspflichtig, einige davon auch mit Kosten verbunden. Im Folgenden gebe ich dir einen groben Überblick über meine Lieblingstools mit dem Spotlight auf Keywords.

 

  • Mit dem Keywordplanner von Google hast du die Möglichkeit das Suchvolumen auf Keywordebene zu sehen. D.h. wieviele Suchanfragen gab es im von dir ausgewählten Zeitraum auf das eingegebene Keyword. Mit Hilfe dieses Ergebnisses kannst du später ein Wichtigkeits-Ranking deiner Keywordliste erstellen. Gleichzeitig kannst du Keywords von deiner Liste streichen, für die es keine oder kaum Suchanfragen gibt. Für die Verwendung des Keywordplanners brauchst du ein Google Konto.

  • Google Trends kann hilfreich sein, wenn du dein Produkt international anbietest, ausschließlich über einen Webshop verkaufst bzw. du die Eroberung eines weiteren Marktes ins Auge gefasst hast. Das Tool gewichtet die von dir eingegebenen Keywords unter anderem auf Länderebene. Suchanfragen können je nach Herkunftsland extrem stark variieren.

  • Wenn du herausfinden möchtest, wofür deine Site bis jetzt gefunden wird, ist dir Sistrix eine große Hilfe. Das Tool gibt dir zudem Aufschluss darüber, mit welchem Keyword du an welcher Position liegst und macht auch Vorschläge für mögliche weitere Keywords.

    Der ebenfalls angebotene Sichtbarkeitsindex gibt dir ein Gefühl über die Stärke deiner Präsenz im Web. ABER VORSICHT: Nicht gleich deprimiert sein, wenn die Zahl nicht so prickelnd ist. Vergleicht euch nicht mit den großen Konzernen. Diese geben für eine hohe Sichtbarkeit unheimlich viel Geld aus. Mach dir viel lieber einen Eindruck über den Verlauf deiner Sichtbarkeitsergebnisse. Diese Entwicklung gibt dir Aufschluss über die Wirksamkeit deiner Marketingmaßnahmen und sollte daher ein wichtiger Erfolgsmesser für dich werden. Beispielsweise sollte sich deine Sichtbarkeit positiv verändern, wenn du Newsletter versendest oder AdWords schaltest. Ist das nicht der Fall, solltest du dir über die Qualität der Kommunikationsaktivitäten Gedanken machen.

  • Mit dem Longtail Guru hast du die Möglichkeit deine Keywords zu verfeinern und neue Zusammenhänge zu entdecken. Das Tool zeigt, was der User wirklich eingibt. Hier ein Beispiel: Mein definiertes Keyword wäre zB. „Patientenfixierung“. Das Tool zeigt mir, dass User nicht nur nach diesem Wort, sondern zB. nach „Patientenfixierung im Krankenhaus“ suchen. Diese Funktion ist kostenlos. Wenn du etwas Geld in die Hand nimmst, kannst du mit dem Longtail Guru auch das dazugehörige Suchvolumen und vieles mehr eruieren.

 

Viel Info auf einmal! Deshalb hier ein kleiner Plan, damit deine ersten Keyword-Schritte ein Erfolg werden!

 

Die aktuelle Keyword-Formel lautet also:

Analysearbeit:

  • Erstelle eine Liste mit Begriffen zu diesen beiden Fragen:

    • Nach welchen Wörtern könnten deine User suchen?
    • Unter welchen Schlagwörtern möchtest du gefunden werden?

  • Analysiere diese Keywords und Phrasen mit den oben beschriebenen Tools
  • Erstelle daraus deine Keywordliste. 

Umsetzungsarbeit:

  • Verankere die stärksten und wichtigsten Keywords auf jeden Fall in der H1 (Headline 1)
  • Baue die Keywords in deinen Texten sinnvoll und dramaturgisch passend ein. Achtung: Kein Keywordbashing!
  • Denke daran, die Keywords auch passend zu den jeweiligen Seiten in den Metatags etc. zu verarbeiten

 Viel Spaß beim Suchen, Testen und Analysieren!

Autor: Tamara Baumgartner-Renner